Der Wichtelbrief ist angekommen!

„Liepe Familie Katrin, ich heiße Nyk und wohne im Walt.“ Das war der erste Satz, den Nyk auf sein Briefpapier gekritzelt hat. Als er auf das Geschriebene draufschaut, dachte er sich, dass es vielleicht doch besser wäre, wenn er seinen Nachbarn Mikkel nach Hilfe fragen würde. Schließlich hat er das schon ein paar Mal öfter gemacht als Nyk. Sein Nachbar und Freund Mikkel kam dann auch und beide setzten sich bei einer Tasse Farnwurzeltee zusammen:


„Liebe Katrin und liebe Familie von Katrin,

ich bin der Waldwichtel Nyk und darf dieses Jahr zum ersten Mal bei einer Familie einziehen, um dort die Vorweihnachtszeit zu verbringen. Ich wurde zehn Jahre lang zum Weihnachtswichtel ausgebildet und habe viel gelernt. Ich freue mich ganz besonders darauf in eure Familie zu kommen, denn ich habe erfahren, dass dein kleiner Sohn sich richtig doll auf Weihnachten freut – oh, das finde ich ja so schön! Ich habe schon alles geplant, brauche aber auch von Dir noch ein bisschen Hilfe. Bitte stelle an folgender Adresse die Baustellenschilder und Absperrungen auf: Auf der Sockelleiste 12 in 12345 Wohnzimmer. Dort werde ich dann mein kleines Wandwohnstübchen errichten: Sobald dann alles fertig ist, ziehe ich bei Euch ein. Ich bin ja schon so gespannt und freue mich riesig, dich und deine Familie kennenzulernen.

Dein Weihnachtswichtel Nyk“

So, nun noch den Brief falten und in den Umschlag. Dann geht er auch schon direkt auf den Weg mit der Waldpost. Und die funktioniert so: Zunächst wird die Waldpost unterirdisch transportiert. Dafür begeben sich Nyk und Mikkel zum Waldpost-Erdhaufen. Sie müssen ein wenig Laub vom Boden wegnehmen, da man den Erdhaufen des fleißigen Briefabholers sonst gar nicht findet. An der Stelle ist auch schon ihre Wichtel-Nachbarin Gert, die auch ihren Ankündigungsbrief wegschicken möchte. Also haben sie zusammen die Blätter weggeschoben und stehen nun zu dritt und warten zusammen auf die Briefabholung. Um die Wartezeit etwas zu überbrücken, singen sie ihr Wichtellied und tanzen dazu fröhlich.

„Wenn wir Waldwichtel wieder bei euch wohnen, dann wird‘s Weihnachten…“ weiter kommen sie gar nicht, denn da raschelt es auch schon und Mulli der Maulwurf gräbt sich aus der Erde hinaus. „Moin ihr drei – na Nyk, bist de aufjeregt? Dein erster Wichtel-Ankündigungsbrief, richtig?“ Nyk war sprachlos. Offensichtlich hat sich das im Wald herumgesprochen. Die Tiere von der Waldpost scheinen bestens informiert zu sein. Er streckte Mulli seinen Brief entgegen und grinste verschmitzt. Dann gaben die anderen beiden auch Ihre Briefe Mulli für den Weitertransport. Der steckt sie sich dann unter seine Bauchbinde, wo sich schon viele andere Briefe befinden. Dann verabschiedet er sich mit den Worten „Machts mal jut – wir sehen uns erst wieder nach dem Bodenfrost. So lange jibt’s keene Post.“, und war weg.

Gert und Mikkel erzählten dann noch Nyk, wie die Post jetzt zu den Familien kommt. Mulli bringt die Post nun bis zum Waldesrand, wo sie von Lina der Füchsin abgeholt und weitertransportiert wird. Den letzten Abschnitt übernehmen dann die Eichhörnchen – sie sind wahre Expressboten. Sie überwinden nahezu jede Hürde und können auf Bäume klettern und so in fast jede Etage kommen, in der die Menschen wohnen. Und dabei sind sie so schnell, dass man gar nicht erkenn kann, dass sie ja manchmal einen kleinen Brief bei sich haben.

In den Ankündigungsbriefen befindet sich ein wenig Zauberglitzer. Wenn die Familie einverstanden ist, dass der Wichtel kommen soll, dann muss man am Abend sich den Glitzerstaub auf die Hand legen und ihn wegpusten – am besten vom Balkon aus oder auch aus dem Fenster. Im Schein der Weihnachtslichter funkelt der Staub in die Höhe und wird dann von den Wichteln gesehen. Alle Wichtel kennen ihren so einzigartigen Glitzer, so dass sie aus dem Glitzerstaub eine Botschaft herauslesen können.

Und so wartet Nyk nun auch am Abend auf die Antwort. Endlich war auch seine Nachricht von Katrins Familie am Nachthimmel zu sehen: „Lieber Nyk, wir freuen uns sehr auf Dich und können es kaum erwarten, dass du zu uns kommst.“ Jippiye rief Nyk und hüpfte vor Freude im Kreis so doll, dass seine Mütze ihm tief ins Gesicht rutschte und er nichts mehr sah. Dabei stolperte er dann über die Kieselsteine und landete auf dem Hosenboden. Oh je, die einzige Hose, die noch in Ordnung war. Bevor noch mehr passiert, begab sich Nyk dann lieber ins sein Wald-Stübchen und fängt an zu packen.

Infos zum Selberbasteln findest du auf unserer Seite Wichteltür!

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