Nyk macht Unfug

Sein kleiner Wasservorrat, den er in seiner Wichtelstube hat, um Teewasser zu kochen und sich zu waschen ist nun zu Ende. Nyk schnallt sich sein Holzfass auf den Rücken und begibt sich in Richtung Badezimmer der Familie. Damit er sich das Wasser fürs heutige Zähneputzen spart, nimmt sich Nyk seine Zahnpasta und Zahnbürste gleich mit. Auf dem Weg entdeckt er auf der Kommode im Wohnzimmer aus Papier gefertigte Tannenbäume, die ihm sehr gut gefallen. Er geht näher heran, um sie sich genauer anzuschauen und hebt einen davon mit seinen Händen an. „Oh – der ist aber schön leicht! Ob ich mir einen davon einfach mit zu mir nehme? Hier stehen so viele davon, dass das bestimmt keiner merkt …Gut, vielleicht später.“ Gerade wollte er den Tannenbaum wieder abstellen, da sieht er, dass dahinter ein Knusperhaus steht. Und zwar zusammengebaut aus den Teilen, die er für Finley gestern schon vorbereitet hatte. Das war aber eine schöne Überraschung, dass sie es tatsächlich schon gleich errichtet hatten. Mit diesen Papiertannenbäumen sieht es auch wirklich sehr idyllisch aus.

Knusperhaus

„Ich werde mal reingehen – nur aus Neugier…“. Auf der Rückseite des Lebkuchenhauses ist eine halb geöffnete Tür, durch die Nyk nun hineinschlüpft. Es ist stockduster, aber es riecht fantastisch nach Weihnachten. Nyk bekommt mächtig Appetit auf Lebkuchen, sodass er sich nicht zurückhalten kann und von innen an der Fassade nascht. Solange es keine Löcher gibt, kann er ja weiter von dem süßen Backwerk kosten. Plötzlich bricht ein Stück ab und Licht scheint von außen herein – oh je, jetzt sollte er wohl besser aufhören zu knuspern!

Er zieht weiter und stellt fest, dass Finley wieder einmal seine Spielzeugautos im Wohnzimmer hat stehen lassen. „Na dann werde ich das jetzt mal ausnutzen“, sagt Nyk zu sich selbst und schnappt sich einen Lastwagen mit Laderampe. Der Laster hat Murmeln geladen, die Nyk nun abräumt und stattdessen sein leeres Wasserfass drauflegt. Das wird ihm sicherlich später noch den Rücktransport erleichtern, wenn er das Fass vollgefüllt nach Hause bringen muss. Leider bleiben die Murmeln nicht an der Stelle liegen, sondern rollen in alle Richtungen weg – die meisten unter das Sofa.

Auf dem Weg zum Badezimmer muss Nyk auch durch den Flur durch und dabei ganz schön um die Hindernisse drumherum lenken. Überall stehen kunterbunt Schuhe herum, sodass man keine freie Fahrt hat. Ein bisschen kommt er dabei ins Trudeln und stoppt dann letzten Endes an der Türschwelle vom Bad. Er schaut zurück und denkt sich: Was für eine abenteuerliche Fahrt. So geht das nicht. Hier muss ich wohl mal Ordnung beibringen. Nyk geht ein paar Schritte zurück zu Finleys einem Schuh, zieht ihn am Schnürsenkel zum anderen und beginnt dann damit, den Schnürsenkel des einen Schuhs durch die Löcher des anderen zu ziehen. Am Ende knotet er sie dann fest aneinander und kichert dann ein wenig schadenfroh. Ganz schön frech der Nyk.

Nun wird es aber Zeit, das Fass voll Wasser zu füllen und Zähne zu putzen. Nyk schafft es hoch bis zum Waschbecken. Oben angekommen, nimmt er seine Zahnbürste und die Zahnpasta und schrubbt sich ordentlich die Zähne.

Zahnbürste und Zahnpastatube

Das Wasserfass lässt er am Beckenrand stehen, schwenkt den Arm vom Wasserhahn hinüber und füllt es auf. Anschließend wird es abgeseilt und wieder auf die Ladefläche des Spielzeuglasters verladen. Auf dem Rückweg kichert Nyk noch einmal fröhlich, als er an den zusammengeknoteten Winterstiefeln von Finley vorbeirollt und holt kräftig Schwung, um bis zu seinem Wichtelheim zu fahren. In dem Moment, wo er das Fass abräumt, sieht er neben seiner Tür zwei kleine Knusperkekshäuschen und daneben einen Brief stehen.

Kekshäuschen

Ganz entzückt von den liebevoll dekorierten Naschbauten, nimmt er sich den Brief und liest. Finley schreibt ihm und bedankt sich für die tollen Bauteile für sein Lebkuchenhaus. Als Dankeschön hat er für Nyk zwei Kekshäuschen gebaut. Oh wie lieb! Ein bisschen Zeit hat er noch bis es hell wird und Nyk bastelt noch einen einfachen Tannenbaum aus Papier, den er neben sein Häuschen stellt – genau wie bei Finleys Haus. Es könnten ruhig noch viel mehr Bäume werden – das erinnert ihn an seinen Wald – und deswegen bereitet er noch neues Bastelmaterial für morgen vor.

Tanne aus Papier

Also der Finley ist ja doch ein ganz lieber Junge und Nyk war nun derjenige, der ihn ärgert. Erst die Murmeln von dem Laster und dann die verknoteten Schnürsenkel. Hätte er doch nicht so viel Unfug getrieben! Nun hat er aber keine Zeit mehr, das wieder in Ordnung zu bringen, denn es scheinen bereits die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster und er muss hinter seiner Wichteltür verschwinden. Als Nyk hineingeht, fasst er sich an seine hintere Hosentasche: „Wo ist eigentlich meine Zahnbürste abgeblieben?“

Infos zum Selberbasteln findest du auf unserer Seite Wichteltür!

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