04 Dez Wichtel Nyk strickt
Mit dem Handrücken streicht Nyk über das tiefrote Wollknäuel und spürt, wie schön weich und flauschig das ist. So schöne Wolle hat ihm Katrin da hingelegt. Und vor allen Dingen so viel, dass er jetzt erst mal überlegen muss, was er daraus alles stricken kann. Eigentlich hatte er nur an einen schönen, warmen, weihnachtlichen Pullover gedacht, aber die Wolle reicht ja aus, um noch andere kuschelige Sachen zu machen. Heute am zweiten Advent wird er sich aber erstmal nur ein Strickstück vornehmen. Er gehört zu den „Strickenden Weihnachtswichteln“ – das ist eine Gruppe von Wichteln, die sich regelmäßig treffen und gemeinsam stricken. Jetzt weiß er, warum das Wichtelkomitee ihn in diese Familie vermittelt hat. Auch hier wird vermutlich öfter etwas aus Wolle gefertigt.
Was Nyk jetzt als nächstes braucht, ist seine Strickheftsammlung. Er verschwindet in seinem Wichtelheim und lässt die Tür offen. Plötzlich landet etwas auf der Türschwelle. Es ist ein Heft, dann folgt ein weiteres. Immer wieder sieht man Nyks Arm, wie er ein nächstes Heft auf den Stapel legt. Es sind lauter Strickhefte, aus denen er sich vermutlich nun einige schöne Ideen heraussuchen wird, die er dann aus der Wolle von Katrin stricken möchte. Der Stapel hat schon eine gewisse Höhe und zum Abschluss packt Nyk dann noch seinen runden Korb obendrauf. Nun führt er vorsichtig sein Bein an dem selbst gebauten Hindernis herum, schlängelt sich an dem Turm aus Heften vorbei und stellt seinen Fuß auf die oberste Sprosse seiner Leiter. Er nimmt dann den Korb, nach und nach die gesammelten Strickheft und trägt sie nach unten. Anschließend holt er alle Wollknäuel, die ihm Katrin hingelegt hatte und packt sie in seinen Wollkorb.
Danach zündet er zwei Kerzen seines Adventskalenders an und macht es sich auf seinem Stuhl gemütlich. Nyk wollte sich gerade sein erstes Strickheft schnappen, da sieht er auf dem Boden noch einen Brief liegen. Den hatte er wohl übersehen. Er muss zwischen all den Wollknäueln gelegen haben. Weil Nyk so neugierig ist, was drinsteht, wartet er keine Sekunde und holt ihn sich.
Lieber Nyk,
ich hoffe, du fühlst dich wohl bei uns und hast alles, was du brauchst. Und wenn dir etwas fehlt, dann schreibe uns einfach einen kurzen Brief. So wie du es gestern gemacht hast mit deiner Bitte, ob wir dir etwas Wolle zum Stricken geben könnten. Das hat mich riesig gefreut, denn Stricken ist auch meine Leidenschaft. Und so habe ich gleich, nachdem ich deinen Brief gelesen hatte, damit begonnen, eine schönes Paket an Wolle für dich zusammenzustellen. Bei den Farben habe ich mir gedacht, es soll ruhig schön weihnachtlich sein. Deswegen entschied ich mich für warmes rot, grau melange und ein cremiges weiß. Ich bin sehr gespannt, was du schönes stricken wirst. Ich würde mich also sehr darüber freuen, wenn du mir es dann mal zeigen wirst, wenn du fertig bist.
Auch mein Sohn Finley freut sich jeden Tag über dich. Er geht morgens erst zu seinem Adventskalender und danach schaut er gleich, was es so Neues vor Deiner Wichtetür zu entdecken gibt. Gestern hat er mich gefragt, ob Du eigentlich auch einen Adventskalender hast? „Mmh – das weiß ich gar nicht“, musste ich ihm antworten. Und Nyk – hast du einen Adventskalender in deiner Wichtelwohnung?
Liebe Grüße, Deine Katrin
Und dann fühlt Nyk, dass sich in dem Briefumschlag noch etwas befindet. Er fasst hinein und holt zwei Stricknadeln heraus, die für seine knubbeligen Fingerchen ideal geeignet sind. Den Brief legt er nun erst einmal beiseite und nimmt sich zufrieden eines von seinen Strickanleitungsheften. Er blättern ein paar Seiten durch, stoppt dann, grinst zufrieden, nimmt sich ein erstes Knäuel Wolle und beginnt mit dem Stricken.
Infos zum Selberbasteln findest du auf unserer Seite Wichteltür!
Urs3
Posted at 08:47h, 05 DezemberLiebe Katrin,
Ich freue mich jeden morgen auf deine kleine Geschichte und ich glaube ich bin infiziert!
Beim stöbern habe ich folgende Seite gefunden : Melindasminiaturen.hpage.com
auch mit vielen Anleitungen.
Liebe Grüße
Ursula
Marita
Posted at 15:18h, 04 DezemberHm, strickende Wichtel, na klar wo sollen sonst die warnen Pullover herkommen.
Wie gut das In diesem Haus genug Wolle zum Teilen vorhanden ist.
Liebe Grüße Marita