19 Dez Was für ein Durcheinander
„Wie sieht es denn hier aus!“, sagt Mokkel mit lauter Stimme zu Puttle als er das ganze Durcheinander sieht. Die beiden Wichtelherren sind etwa verärgert darüber, dass bei Nyk im Vorgarten der ‚Krempel‘ überall verteilt und lose herumliegt. „Das gehört sich nicht für einen ordentlichen Weihnachtswichtel!“, ergänzt Puttle mit strengem Tonfall. Nyk wusste, dass dies passieren würde. Gerade die jungen Weihnachtswichtel sind es, die von der WWW – der Weihnachts-Wichtel-Wacht – besucht werden, um zu schauen, ob sie bei irgendetwas Hilfe brauchen. Außerdem bringen sie den Aufgabenzettel vom Weihnachtsmann vorbei, wo genau drinsteht, was noch alles vorzubereiten ist – zum Beispiel, welche Geschenke eingepackt werden müssen.
Die Wichtelwacht kommt also eigentlich nicht vorbei, um zu schimpfen, sondern um zu schauen, ob alles gut ist. Und bei Nyk ist ja auch alles gut. Mokkel sagt zu ihm, „Du bist ja ganz schön fleißig gewesen. Du hast sehr schön gestrickt und genäht, Plätzchen gebacken, deine Kleidung gewaschen und auch schön sauber geputzt. Deine Möbel hast du akkurat gezimmert, einen hübschen Adventskranz gesteckt und sogar ein Lebkuchenhaus gebaut.“ Dann ergänzt Puttle noch, „Und außerdem hast du der Familie von Katrin viel Freude bereitet. Das war alles ganz toll – insbesondere, weil du das alles zum ersten Mal gemacht hast. Das freut uns sehr!“ „Nur eines musst du noch ein klein wenig besser machen: Ordnung halten.“, spricht Mokkel weise und legt ihm dabei seinen Arm um die Schulter. „Schau mal Nyk. Katrin hat dir sogar schon einen Schrank dort hingestellt“, führt Puttle weiter aus und weist mit seiner Hand auf die Ecke des Zimmers, „da kannst du einige von deinen Sachen gut drin verstauen.
Aber das wird vermutlich gar nicht ausreichen und du musst dir noch ein Regal anfertigen!“ Nyk hat ein Einsehen und sagt dann auch etwas beschämt, „Okay – ihr habt ja recht. Ich glaube, am Heiligabend kommen auch Gäste. Da will ich doch auch einen guten Eindruck hinterlassen!“
Nyk dreht sich um, geht durch seine Wichteltür hindurch und verschwindet, um Farnwurzeltee zu holen. Mokkel und Puttle machen es sich derweil vor dem Kamin bequem und holen aus Ihren Wichteltaschen dicke Akten hervor.
Die beiden Wichtelherren freuen sich, als Nyk mit dem Tee zurückkommt, denn er hat außerdem noch einen Teller voller selbst gebackener Plätzchen dabei, die er höflich anbietet. Nun sitzen sie zu dritt vor dem knisternden Kamin, essen Kekse und schauen in die Unterlagen. Nyk bekommt große Augen, als er dann den roten Umschlag mit den weißen Verzierungen und dem goldenen Glitzer entgegennimmt. Das ist der Brief vom Weihnachtsmann! Er öffnet ihn genussvoll und zieht einen aus dickem Papier gefalteten Zettel heraus. Der Weihnachtsmann schreibt Nyk sehr freundliche Worte und bedankt sich bei ihm, dass er sich zum Weihnachtswichtel hat ausbilden lassen – bei dem Fachkräftemangel heutzutage ist das wichtiger denn je. Und schließlich braucht der Weihnachtsmann auch gute, fleißige Helfer! Auf der zweiten Seite des Briefes ist dann auch die Liste mit den Geschenken, die Nyk demnächst noch einpacken muss. Als erstes stehen dort die Sachen, die Finley auf seinem Wunschzettel hat: Eisenbahn, Spielfiguren, Bücher und ein cooles T-Shirt. Falls noch Zeit ist, eventuell ein Rennauto. Früher stand in den Briefen vom Weihnachtsmann noch die Anzahl der Rutenhiebe, die die Kinder bekommen müssen – aber das gibt es schon sehr, sehr lange nicht mehr!
Apropos Rutenhiebe. Da fällt Nyk ein, dass er doch noch aufräumen soll! Um sich weiteren Ärger zu ersparen, müsste er damit dann auch mal langsam anfangen. Er holt zwei Papiertüten, in die er noch ein paar Plätzchen steckt und weist die beiden Herren darauf hin, dass sie die ja unterwegs noch knabbern können. Der Tee sei nun auch ausgetrunken und die Nacht bald vorbei. Mokkel und Puttle haben das sehr wohl verstanden und setzen sich Ihre Wichtelmützen auf. Sie verabschieden sich von Nyk und wünschen frohe Weihnachten.
Als die beiden über den Balkon verschwunden waren, macht sich Nyk an die Arbeit und beginnt mit dem Bau eines Holzregals. Den leeren Schrank von Katrin schiebt er aus der Zimmerecke bis hin zu der Wichteltür und räumt einiges von seinem Krempel dort hinein. Inzwischen ist auch der Holzleim bei dem Regal getrocknet und auch hier können einige Sachen gut verstaut werden. Das macht nun einen schönen, ordentlichen Eindruck. Nyk ist sehr zufrieden mit sich!
Infos zum Selberbasteln findest du auf unserer Seite Wichteltür!
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