04 Sep Margits Wollladen aus ihrem Wolle Stash
Margit hat einen Wollladen aus ihrem eigenen Wolle Stash eröffnet. Unglaublich aber wahr: Margit strickt seit sie 11 Jahre alt ist. Das war sie im Jahr 1969. Seitdem kauft und sammelt die gebürtige Berlinerin Wolle. Als Margit aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung nicht mehr wirklich viel stricken kann, beschliesst sie ihren inzwischen imposanten Stash zu veräußern. Da sich ihre Wollvorräte in geschätzt 100 Kisten befinden, kommt ihr die Idee einen kompletten Laden damit zu bestücken. Gemacht getan, seit einigen Wochen hat sie nun ihren eigenen Wolladen mit Garnen aus etwa 30 Jahren Wollliebe. Sie nennt ihren Shop „Wollfundus“, denn keines dieser sehr gut erhaltenen Garne ist noch offiziell zu bestellen. Viele der Wollhersteller gibt es sogar überhaupt nicht mehr.
Wie ich Margit gefunden hab:
Ich bin heute in meiner Gegend herumgelaufen, weil ich ein paar zu klein gewordene Wintersachen in den Kinder- Secondhandshop bringen wollte. Auf einmal sah ich diesen neuen Wolladen, der aber irgendwie andere Wolle im Schaufenster hatte als gewöhnlich. Die Woll-Labels waren alt und ich kannte einige der Firmen gar nicht. Wie exotisch, hab ich mir gedacht und während ich ewig vor dem Schaufenster stand, fiel mein Blick plötzlich nach Innen zum Verkaufstresen. Dort sah ich ein freundlichen Gesicht, das mir zulächelte. Also ging ich hinein. Margit empfing mich gleich mit einem freundlichen Lachen: „Hallo, komm rein und schau dich um!“
„Was ist denn das für Wolle hier, die meiste kenne ich gar nicht!“, war mein erster Satz. Und schon war ich mitten in Margits Geschichte angelangt.
Bei einem Kaffee erzählt mir Margit von den Anfängen ihrer Strick – und Wollleidenschaft, dass sie in diversen Berliner Wollläden gearbeitet hatte und früher gerne auf Märkten unterwegs war, um neue Wollschätze zu heben. So hat sich ihr Stash nach und nach weiter angefüllt. Am Ende waren es etwa 100 große Papp-Kartons mit Garnen.
Margit erzählt mir auch, dass man Wolle sehr gut über Jahre aufbewahren kann. Wichtig ist nur, sie nicht in Plastiktüten zu lagern. Es sollte immer ein Lavendelkissen (wegen des Duftes) und eine klassische Mottenkugel mit in jeder Kiste liegen. Und jedes Jahr hat sie die Wolle einmal herausgeholt, gelüftet und kontrolliert. So hat sie es geschafft, über mehr als 30 Jahre ihre Wollschätze in tadellosem Zustand zu bewahren.
Vor einiger Zeit bereits musste Margit das Stricken aufgeben und so war es nun an der Zeit den Vorrat aufzulösen. Die Wollkisten nahmen inzwischen eine komplette Wand in ihrer Wohnung ein. Ihr kam die Idee vom „Wollschlösschen“, einem Laden in dem sie ihren gesamten Fundus schön präsentieren und am Ende auch verkaufen kann. An Menschen, die genauso gerne stricken wie einst sie selbst. Auf meine Frage: „Und was machst du, wenn du alles verkauft hast. Dann ist dein Laden doch leer!“, sagte sie, dass zur Zeit noch nicht so viel Kundschaft zu ihr käme. Das läge daran, dass noch keiner von ihrem Stash-Laden oder Wollfundus wisse.
Und da kam mir die Idee über Margit zu berichten, einfach weil sie eine ungewöhnliche Frau mit einer ungewöhnlich ausgeprägten Woll-Liebe ist. Ich war jedenfalls geflashed von der Tatsache, dass der komplette Wollvorrat in den beiden nicht so kleinen Räumen, ihr eigener ist. Das ist einfach unglaublich diese Vorstellung.
Ich werde mich jedenfalls nie wieder schuldig fühlen, wegen meiner 6 kleinen Kisten Wolle ;)
Wer Margit mal in ihrem Berliner „Wollschlösschen“ besuchen will, oder eventuell nach einer nicht mehr lieferbaren Wolle sucht, der findet ihre Kontaktdaten hier.
Pingback:Soo viele neue LiebLinks! | Frollein Keks und Herr Brot
Posted at 14:51h, 19 November[…] Wollladen gefüllt mit einer Jahrzente alten Sammlung an Wolle. Habt ihr so etwas schonmal […]
Melpomene
Posted at 23:34h, 08 MärzLeider packt Margit ihre Kisten gerade wieder ein und schließt das Wollschlösschen zum 31. März. Zu wenig Laufkundschaft, zu hohe Miete… Schade!
Jessica
Posted at 13:47h, 09 MärzAch das ist ja schade!
Feralia
Posted at 23:11h, 08 SeptemberOh WOW! Da MUSS ich hin! Danke fürs Zeigen! Gut, dass für nächsten Monat ein Wochenende in Berlin geplant ist, dann werden meine wollsüchtige Mama und ich dort auf jeden Fall vorbeischauen! Einfach vielen, vielen Dank!
Jessica
Posted at 08:16h, 09 SeptemberDas freut mich. Und Margit sicher noch viel mehr :)
schurrmurr
Posted at 22:30h, 08 SeptemberHallo, ja an diesem Laden bin ich auch schobn mal vorbeigeradelt, konnte mir aberkeinen Reim auf „Wollschlößchen“machen.Beim nächsten Mal schaue ich hier mal rein.
Danke für den Bericht, Gruß schurrmurr
Antonia
Posted at 18:47h, 07 SeptemberSehr schöne Sache – ich wünsch Margit, dass ganz viele Wollbegeisterte vorbei kommen und sie vielen eine Freude bereiten kann mit ihrer schönen Sammlung!
Frau H(a)
Posted at 16:28h, 05 SeptemberSo schade, dass ich nicht in Berlin wohne. Ich wäre sonst Stammkundin in ihrem Laden. Vielen Dank für den tollen Beitrag und Margit viel Erfolg. Liebe Grüße Anne
Yvonne Fronmueller
Posted at 07:30h, 05 SeptemberIch danke dir für die Geschichte. Ja auch ich leide an dieser Wollsucht. Ich besitze auch Wolle von vor 20Jahren von der Firma Roedel und Schachenmeier aber auch aus den letzten Jahren hat sich viel zusammengetragen. Und immer habe ich dann ein schlechtes Gewissen wobei man sagen muss die Preise sind extrem gestiegen so dY es eine gute Geldanlage ist wenn man die Wolle gut pflegt wie du es beschrieben hast. Wenn Du wieder bei Margrit vorbei kommst dann grüße Sie von mir unbekannterweise ganz herzlich und ich wünsche ihr viel Erfolg. L G Yvonne
Katrin
Posted at 23:50h, 04 SeptemberDas ist ja wirklich eine tolle Geschichte. Vielen Dank fürs Mitteilen!
Liebe Grüße
Katrin